"Wenn wir ständig über Texte arbeiten, sind viele einfach draußen", sagte Hauptreferent Steffen Weusten beim Studientag für Schule und Gemeinde am Mittwoch, den 15. Februar 2017, in Melsungen.
Cirka 40 Pfarrer*innen und Lehrer*innen tauschten sich über das Thema aus: "Wie ticken Jugendliche?" Anhand der 70 Interviews mit Jugendlichen, die der so benannten Sinus-Studie 2016 zugrunde lagen, stellte der Referent, Pfarrer Steffen Weusten, vom Pädagogisch-theologischen Institut in Drübeck dar, wo Jugendliche heute stehen und wie sie sich selbst sehen.
In der Schlussrunde fragte er, ob Jugendliche nicht doch besser analog als digital zu erreichen seien? Und Buchhändlerin Heike Vockeroth erzählte von noch immer gut nachgefragter Beratung beim Bücherkauf.
Der These vom Vorteil des Analogen wurde von Karsten Müller, Studienleiter am RPI-Hessen in Kassel, Medienpädagoge und Fachmann für "digital natives", heftig widersprochen, Jugendliche seien nicht mehr off- oder online, sondern lebten heute dauerhaft im und mit dem Internet. Auch Thorsten Niebeling von der Beratungseinrichtung gegen Rechtsextremismus "Rote Linie" in Marburg schätzte die Möglichkeiten des Kontakts zu Jugendlichen und deren Eltern im Netz positiv ein.
Einig war man sich auf dem Schlusspodiums, dass in der Jugend- und Bildungsarbeit nicht nur die Inhalte zählten, sondern die Erlebnisse. Pfarrerin Katja Friedrichs-Warnke (RPI-Hessen in Marburg, zuständig für Konfirmandenarbeit): "Die Konferarbeit ist voll davon."
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