Ausstellung: Kindertransporte aus der Region

In einem Kooperationsprojekt des Evangelischen Forums Schwalm-Eder mit Schulen aus dem Bereich Ziegenhain und Fritzlar wurde in den Jahren 2019 und 2020 eine Ausstellung zum Thema „Kindertransporte in Nordhessen“ erarbeitet und mit verschiedenen Gedenkveranstaltungen verbunden.


Sie erinnert an den Versuch, nach der Pogromnacht 1938 bis zum Kriegsbeginn 1939 jüdische Kinder aus Deutschland heraus und in Sicherheit zu bringen. Ihre Ausreise erfolgte vornehmlich nach England und in die Niederlande. Die Kinder reisten ohne die Begleitung ihrer Eltern, allein in Sonderzügen und mit nur einem Gepäckstück. Auch aus der Region Schwalm-Eder konnten Kinder fliehen. Schülerinnen und Schüler der Steinwaldschule Neukirchen, der Melanchthonschule Steinatal, des Schwalmgymnasiums Treysa und der Ursulinenschule in Fritzlar erarbeiteten in eigenen und gemeinsamen Projekttagen eine Wanderausstellung. 

Zu dem Projekt gehörten auch Kontakte zu dem Künstler Gunter Demnig aus Alsfeld, der für die „soziale Skulptur“ der sogenannten Stolpersteine steht. An den genannten Orten wurden von ihm Stolpersteine verlegt. Durch Förderer konnte außerdem die Anreise Angehöriger und das Gespräch mit den Schüler:innen unterstützt werden.

Die Ausstellung „Lebenslinien: Erinnerungen an die Kindertransportkinder“ besteht derzeit aus vierzehn Roll-Ups, die beim Evangelischen Forum Schwalm-Eder ausleihbar sind. Die Ausstellung kann erweitert werden, in der Region warten weitere Biografien jüdischer Kinder darauf, recherchiert und erzählt zu werden. Beim Evangelischen Forum Schwalm-Eder können interessierte schulische und andere Gruppen Begleitung und Förderung erhalten.

Kontakt: Pfarrer Dierk Glitzenhirn (forum.schwalm-eder@ekkw.de – 0176/ 10 39 96 76)